Kapelle Sankt Georg Oberteuringen

Die Sankt-Georgskapelle im Teuringer Ortsteil Neuhaus wurde 1707 mit barocker Ausstattung berbaut. Erhalten blieb wohl aus der Erbauungszeit lediglich das Chorbogenkreuz. Aus dem Umbau im Jahr 1881 dürfte ein Ensemble im Stile der Neorenaissance mit bemalter Holzdecke und einem den Raum dominierenden Altarretabel stammen. 1959 wurden Teile des Kirchengestühls der Pfarrkirche St. Martinus, die dort im Zuge der Innenrenovierung entfernt wurden, in die Sankt-Georgskapelle eingebaut.

1823/24 kauften die Ortschaften Bitzenhofen und Neuhaus die Kapelle.

1903 erwarben 32 Bürger aus den Ortschaften Bitzenhofen und Neuhaus das Grundstück der Kapelle.

Seit Ende des 19. Jahrhunderts sorgte ein Georgsverein für den Unterhalt derselben. Doch mit einem Jahresbeitrag von 50 Pfennig pro Mitglied war der Verin nicht in der Lage, größere Renovierungen zu bewerkstelligen. So waren für den kleinen Verein die 1937 dringend anstehenden Renovierungsarbeiten nicht leistbar - der Verein hatte sich wohl inzwischen gar aufgelöst.

Nach schwierigen Verhandlungen über Besitzverhältnisse und die damit verbundene Pflicht zur Unterhaltung wurde der St. Georgsverein neu belebt.

Vielleicht blieb gerade durch die gering vorhandenen finanziellen Mittel der historische Kern der Kapelle weitgehend erhalten, ergänzt über die Jahre durch Schenkungen weiterer Statuen, Bilder und Skulpturen.

Das Kirchengestühl wurde 1959 von der Pfarrkirche St. Martin übernommen. Es stammt von dem damals berühmten Theodor Schnell aus Ravensburg, der das Gestühl kaum zehn Jahre vor dem Hochaltar der Kapelle gefertigt hatte.

Der Altar, wohl von 1881, zeigt in der Mitte den Patron der Kapelle, den Heiligen Georg. In römischer Tunika und Rüstung, von einem roten Mantel umhüllt, besiegt der den Drachen.

Die Holzdecke mit den sechseckigen Kassetten zeigt die Evangelistensymbole, Josef mit dem Jesuskind, die Muttergottes und einen Bischof, sehr wahrscheinlich den heiligen Martin. Letztere Darstellung trägt die Jahreszahl 1883. Jedes der Sechsecke wurde von einem Neuhauser Bürger gestiftet, somit steht die Holzdecke für den Zusammenhalt der Gemeinde.

Die Gruppe Anna und Maria an der nördlichen Chorbogenwand.

Der Heilige Nepomuk an der südlichen Chorbogenwand.

Er fand den Weg in die Kapelle wohl um 1952, als die hölzerne Brücke über die Rotach abgerissen wurde. Vermutlich wie die damalige Brücke selber stammt er aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Nepomuk wird als Schutzheiliger an Brücken verehrt.

Eine Christusfigur aus der Ölbergszene aus einer Wegkapelle Richtung Markdorf fand ihren Platz an der Nordwand. Als Besonderheit weist die hölzerne Figur von etwa 1490/1500 tönerne Füße auf, die vermutlich eine spätere Ergänzung sind.

Spätgotische Marienfigur aus einer Kreuzigungsgruppe aus der Zeit um 1480.

Heiliger Sebastian, wohl aus dem Ende des 18. Jahrhunderts.

Der Johannesprolog (Evangelium nach Johannes, Kapitel 1, Verse 1 bis 14). Herkunft unbekannt.

Bei jeder Altarweihe wird eine Reliquie in den Altar eingemauert. Hier ist auch die Weiheinschrift für den Neorenaissance-Altar bruchstückhaft erhalten, datiert auf den 18.2.1881.

Gottesdienste feiern wir in der Kapelle zwischen November und April unregelmäßig an Freitagen. Die Termine entnehmen Sie den Ortsnachrichten.

Anschrift:

Sankt-Georg-Straße 6
88094 Oberteuringen-Neuhaus

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