Wegkreuze und Bildstöcke in Ettenkirch

Sie stehen am Wegrand, laden ein zum Innehalten, zum Verweilen, zum Gebet.

Sie sind Wegzeichen, Lebenszeichen, Glaubenszeichen.

Sie wurden, meist von Privatpersonen, aufgestellt als Zeichen der Dankbarkeit, zum Gedenken, zur Bitte.

Auch in Ettenkirch haben wir viele dieser Glaubenszeichen. Manche waren zwischendurch verwittert. Auf Initiative des damaligen Ettenkircher Ortsvorstehers wurden sie, wo notwendig, um 2001 renoviert. Sie werden in der Regel von in der Nähe wohnenden Gemeindemitgliedern liebevoll gepflegt. An manchen finden Stationen zu Christi Himmelfahrt oder Fronleichnam statt.

Wir laden Sie ein, die Wegkreuze, Bildstöcke und Kapellen zu suchen, dort zu verweilen, zu beten. Eine Zusammenfassung im pdf-Format können Sie sich hier herunterladen.

Gerne nehmen wir weitere Informationen über die Kreuze und Bildstöcke entgegen. Melden Sie sich hierzu gerne im Pfarramt.

Wer Interesse hat, alle Wegkreuze, Bildstöcke und offene Kapellen (bisher ohne Hirschlatt) mit dem Rad nachzufahren und ein GPS-Gerät oder Smartphone mit der entsprechenden Funktion hat, kann sich einen Wegvorschlag als Track inklusive aller Wegpunkte hier herunterladen.

Nördlich von Appenweiler liegt die am nördlichsten gelegene offene Kapelle auf Ettenkircher Gemarkung.
Ein an dieser Stelle stehender Versorgungsturm des Stromanbieters wurde nicht mehr benötigt. Für wenig Geld wurde er von Gemeindemitgliedern abgekauft, in der Höhe abgetragen, das Dach wieder aufgesetzt und als Kapelle eingerichtet. Die Fenster in Tiffany-Glaskunst stammen vom Ettenkircher Gemeindemitglied Hannelore Hoher.
Auf einer Tontafel kann man folgende Daten lesen:
"Von 1929-1996 Umspannstation.
Von 1996-1998 Umbau und Ausbau zu einer Dorfkapelle
von Rupert und Elisabeth Restle.
Einweihung am 23.5.1999 durch Pf. Nagl"

Auf einer Holztafel wird um Frieden und Gottes Segen gebeten:
"Freude dem, der kommt.
Friede dem, der hier verweilt.
Segen dem, der weiterzieht."

Das verzierte Kreuz stammt aus der Ailinger Kirche und wurde vom inzwischen verstorbenen Kunstschmied Otto Hafen, Meckenbeuren, restauriert.
In der Regel findet hier einmal jährlich eine Maiandacht statt.
Eine Bank vor der Kapelle lädt zum Verweilen ein.
Pflege durch Familie Restle.

Westlich vom Hof Wieland-Mayer in Appenweiler: Ein großer Findling wurde etwas südlich in diesem Grundstück gefunden von Karl Wieland, dem Vater von Hermann Wieland.

Darauf errichtete er ein Flurkreuz, hergestellt vom Kunstschmied Otto Hafen, Meckenbeuren. Eingeweiht 1972 durch Pater Winkler.

„Im Kreuz
ist Heil
1972“

Pflege: Familie Mayer

Die offene Kapelle an der K 7729 bei der Abzweigung nach Batzenweiler wurde von Familie Heilig gebaut, die vor 1900 Besitzer des Hofes Amann war, mit dem Anliegen, die über Generationen auftretenden Depressionen einiger Familienangehöriger abzuwenden.

1966 wegen Baufälligkeit von Franz Amann abgebrochen und durch einen Neubau in etwa gleicher Form ersetzt.

Pflege durch Familie Amann.

Ein unbeschriftetes Kreuz in Batzenweiler.

 

1948 von Josef Wieland errichtet aufgrund eines Gelübdes über seine glückliche Rückkehr aus dem Krieg.

Mehrmals renoviert.

Pflege durch Familie Wieland.

Batzenweiler/Lempfriedsweiler

Ein ehemaliges Grabkreuz aus Jettenhausen wurde auf Initiative von Familie Keller, Batzenweiler, restauriert, ein passender Stein ausgewählt und hier erstellt.

Einweihung 2015 durch Pfr. Rudolf Bauer, Jettenhausen.

Pflege: Familie Keller

In Bettenweiler ist auf dem Sockel der Text

„Christus siegt
Christus herrscht
Christus triumphiert“

1946

eingraviert.

Errichtet aufgrund eines Gelübdes der Familie Brielmaier nach der gesunden Rückkehr ihres Sohnes aus dem Krieg.

Im Kreuz steht das Christusmonogramm JHS, im Griechischen die beiden ersten und der letzte Buchstabe des Namens Jesus (ΙΗΣ; Iota-Eta-Sigma). Eine volkstümliche Deutung für IHS ist auch „Jesus, Heiland, Seligmacher“.

Pflege durch Familie Brielmaier.

Ein weiteres Kreuz in Bettenweiler mit der Kreuzesinschrift "INRI". Die aus dem lateinischen kommende Abkürzung steht für "Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum", "Jesus von Nazareth, König der Juden".

Pflege: Familie Aßfalg

Das Kreuz in Eggenweiler wurde ungefähr 1850 vom damaligen Hofbesitzer „Kreuzer“ errichtet. Es wird heute von Familie Waizenegger gepflegt.

In Ellenweiler steht auf dem Hof Hoher ein neuerer Bildstock.

Die Tochter der Familie war an Krebs erkrankt. Am Tag vor der geplanten Lungen-OP versprach die Mutter beim Gebet, bei einer Genesung der Tochter zum Dank einen Bildstock zu errichten. Die Voruntersuchung der OP ergab, dass die Erkrankung rückläufig ist – kurze Zeit später war die Tochter vollständig genesen. Das Fenster in Tiffany-Glaskunst stammt von H. Hoher.

Bei der Marienstatue mit Kind steht „Gott sei Dank“

Pflege durch Familie Hoher.

Am kirchlichen Friedhof Ettenkirch wird mit einer Darstellung des gefangenen Jesus an dessen Sühnetod erinnert. Zum Gebet eingeladen wird mit der Inschrift:

„Betet für die armen Seelen“

Eine ganz andere Art von Andachts- und Gebetsstätte ist das Gefallenendenkmal bei der Kirche Ettenkirch.

In der Mitte sind unter der Inschrift "Zu Ehren der im Weltkrieg 1914/15 Gefallenen" die im Ersten Weltkrieg aus Ettenkirch stammenden Gefallenen aufgeführt, rechts und links davon die des Zweiten Weltkriegs.

Am Volkstrauertag findet eine ökumenische Gedenkfeier für die Gefallenen statt.

Neuer FriedhofEttenkirch

Pflege: Familie Rueß

Gusseisernes Kreuz auf großem Steinsockel mit Datierung „1882“ und Inschrift:

„Daß du die Früchte
der Erde geben
und erhalten wollest“

An der Einmündung der Ettenkircher in die Taldorfer Straße steht das Kreuz mit der Inschrift

„Im Kreuze
allein ist Heil!
Fliehet
ihr feindlichen
Mächte!“

An einem großen Steinkreuz in Gestalt von Baumstämmen, die an den Lebensbaum erinnern, ist der Anker als Symbol der Hoffnung dargestellt, da er im Sturm auf See Halt gibt. Der Christuskorpus gehört wahrscheinlich nicht zur ursprünglichen Ausstattung.

Errichtet um 1920/25 von Familie Graf/Bucher, genannt „Buchers Kreuz“. Früher wurde hier ein Blumenteppich für die Fronleichnamsprozession von Familie Wolfensberger erstellt. Nach dem Straßenneubau war der Blumenteppich einige Jahre in der Wegausbuchtung auf der gegenüberliegenden Straßenseite, seit vielen Jahren wieder vor dem Wegkreuz. Restauriert 2000.

Pflege: Familie Bucher/Graf

Das 1990 errichtete Kreuz in Furatweiler zeigt auf, dass es wohl immer Neid und Hass geben wird - und lädt zum Gebet dagegen ein.

"Wenn dieses Kreuz so lange steht
bis aller Hass und Neid vergeht
so wird dies Kreuz so lange stehn
bis dass die Welt wird untergehn.

Vater unser …

1990"

Pflege: Familie Metzger

Auf dem Sockel unter einem weiteren Kreuz in Furatweiler steht:

„Es kann nichts geschehen, was Gott nicht will“

Zwischen Furatweiler und Lehhorn ergeht die Bitte um den Wettersegen:

„Vor Blitz, Hagel u. Ungewitter bewahre uns Herr Jesu Christe“

1882

Ex volo

Nach Überlieferung errichtet von den Bauern von Furatweiler und Lehhorn, weil sich hier noch im 19. Jahrhundert eine Station der Öschprozession befand.

Pflege: Familie Bernhard

Die Lourdesgrotte in Habratsweiler wurde am 10.7.1887 eingeweiht. 

Wie an vielen weiteren Orten wird auch hier mit einer nachgeformten Höhle der Heiligen Bernadette von Lourdes erinnert. Als Maria Bernhardine Soubirous am 7.1.1944 in Lourdes in Frankreich geboren, wuchs sie in einfachem und ärmlichen Elternhaus mit fünf Geschwistern auf. Die von Kind an kränkliche Bernadette hatte in einer Höhle nahe ihrer Heimat mehrfach eine Marienerscheinung. 

Weitere Informationen zur Heiligen z.B. im  Ökumenischen Heilingelexikon.

Seit der 125-Jahrfeier nach der Einweihung, also ab 2012, lädt die Kirchengemeinde Ettenkirch die beiden anderen Gemeinden der Seelsorgeeinheit, Ailingen und Oberteuringen, zu einem gemeinsamen Gottesdienst an Christi Himmelfahrt, mit Öschprozession, beginnend an der Pfarrkirche, endend mit einer Eucharistiefeier an der Lourdes-Grotte.

Zudem findet jährlich eine Maiandacht bei der Grotte statt.

Pflege durch Familie Marschall.

Weitere Informationen zur Lourdes-Grotte.

Etwas südlich von Habratsweiler steht diese Kapelle an der K 7729.

Offene Wegkapelle mit Kruzifix, daneben zwei kleine Podeste, auf denen kleine Putten fehlen, die um 1970 gestohlen wurden. Die Kapelle wurde 1834 vom Dorf Habratsweiler als Fürbitte errichtet, als viele Kinder in der Pfarrei an einer Krankheit starben.

Die Wegkapelle wurde bei der Neutrassierung der Straße abgebrochen und östlich neben der neuen Straße 1967 neu errichtet.

Pflege durch die Familien Bucher, Keller

Hinterhof

Pflege: Familie Frei

Gusseisernes Kreuz auf Stein mit separater Steininschrift. Erstellt 1956.

„Herr segne
unsere Fluren“

Hinterhof liegt nicht auf der Gemarkung Ettenkirch, sondern zu Taldorf, die Bewohner fühlen sich jedoch Ettenkirch zugehörig.

In Huiweiler ist über das Kreuz ein reich verziertes Gewand gehängt. Eine Lilie ist nur noch rudimentär vorhanden. Mit der Inschrift auf dem Sockel wird um Gottes Segen für die Landschaft gebeten, von der so viele Ettenkircher Landwirte abhängig sind.

„Gott segne unsere Fluren.

1922

Vater unser“

Vielleicht besteht ein Zusammenhang mit dem Tod der alten Hofinhaberin Maria Stotz (*1849, +1921) Witwe seit 1919, und mit der Hochzeit des Hoferben Friedrich Stotz 1921.

Pflege: Familie Stotz

Auf einem Hof in Huiweiler ist ein Kriegerdenkmal angebracht. Um das Gemälde sind Namen und Herkunftsort Gefallener gruppiert. 

Holzepitaph (Grabmal), früher in der Pfarrkirche Ettenkirch an der südlichen Chorwand (zum Turm hin). 1892 durch die heutige Steintafel ersetzt.

„Denkmal der Liebe
gewidmet den 16 Bürgern, Söhnen der Pfarrei Ettenkirch, welche im französisch-russischen Feldzug 1812 und in frühern Kriegen entweder auf dem Schlachtfeld als Helden umgekommen oder in Spitälern an erhaltenen Wunden gestorben sind.

Errichtet von den Geschwistern und Verwandten derselben am … 1834 …

renoviert 1879 v. Soldatenverein“

Das Denkmal wurde voon Familie Stotz übernommen, weil unter den Toten zwei Söhne aus dem Haus Stotz waren.  1997 renoviert

Pflege: Familie Stotz

Ein Findling wurde im Kirchbühl zum Wegkreuz.

Bei der Ausgrabung für ein Regenrückhaltebecken südlich Eggenweiler wurden einige Findlinge ausgehoben. Bruno Schraff erbat einen für seinen Garten. Ein Nachbar fertigte hierfür ein einfaches Stahlkreuz, das den Findling nun zu einem religiösen Gedenkstein macht, eingebettet in ein kleines Blumenbeet.

Pflege: Familie Schraff

Westlich von Krehenberg steht auf einer Steinplatte im Sockel unter dem Kreuz

„Gelobt sei
Jesus Christus
in alle
Ewigkeit. Amen.

Vater unser“

Errichtet um 1925 von der Familie Kleiner.

Pflege: Familie Stiehle

 

Am Hang südlich von Krehenberg, genannt "Großkrehenberg", lädt ein kleiner Bildstock mit einer Marienstatue zum Verweilen ein.

Errichtet 1876. Der Form nach könnte der Bildstock bis ins 16. Jahrhundert zurückreichen. Letzte Renovierung 1997.

Nach Familienüberlieferung wurde die Aufstellung durch eine große Viehseuche verursacht, mit der Bitte, dass diese schwere Prüfung vorübergehe.

Eine darin befindliche Marienfigur aus Porzellan wurde gestohlen und stattdessen vom Dieb eine Gipsfigur eingestellt.

Pflege durch Familie Amann.

Das nördlichste Kreuz auf der Gemarkung Ettenkirch befindet sich in Lempfriedsweiler mit der Inschrift

„Gekreuzigter
Herr Jesus Christus:
Erbarme dich
unser“

Erstellt um 1945 zum Gedenken an den vermissten Sohn.

Pflege: Familie Schmeh

In Waltenweiler an der Blankenrieder Straße steht das Kreuz mit folgender Inschrift:

„Jesus breite deine Arme segnend über diese Flur.

Deiner Sünder Dich erbarme und erquicke  die Statur. Wend ab Blitz und Hagelschlag und was den Feldern schaden mag.

Wir bitten dich, Herr Jesus Christ, der du am Kreuz für uns gestorben bist.“

Das Kreuz eines Ravensburger Schnitzers, ca. 1948 von Karl und Thekla Brugger in Waltenweiler auf dem Hof Rist errichtet.

Als Thekla Brugger vor dem Krieg schwer erkrankt war, versprach sie, zum Dank ein Kreuz aufzustellen. Dies war erst nach dem Krieg möglich, da es während des Kriegs verboten war.

Pflege: Familie Rist

Als das Grab des ehemaligen Ettenkircher Pfarrers Otto Weber aufgelöst wurde, erklärte sich das damalige KGR-Mitglied Franz Rist bereit, es zu verwahren.

Nach einer Restaurierung wurde es ca. 2001 im Hof Rist, Waltenweiler, aufgestellt.

„H. H. Otto Weber
Pfarrer v. Ettenkirch
* 21.5.1874 Winzenweiler
+ 15.8.1945 während des Gottesdienstes

Zum Priester geweiht 10.8. 18.."

Pflege: Familie Rist

In Wannenhäusern steht das überdachte Kreuz mit der Inschrift INRI für "Jesus von Nazareth, König der Juden". Um das Kreuz ist sind Strahlen angedeutet, ein Hinweis, dass für uns Christen durch Jesu Auferstehung aus dem Todeszeichen ein Siegeszeichen wurde.

Ein Geschenk von H. Erath, bei dem es auf der Bühne lag, wurde auf dem Gelände von Erwin Schraff errichtet und von Pfr. i.R. Hermann Wieland eingeweiht.

Pflege: Familie Schraff

Zum Ortsteil Wirgetswiesen an der Taldorfer Straße steht hoch aufgerichtet ein mächtiges Kreuz. Neben dem Gekreuzigten Maria, die Mutter Jesu sowie Jesu Lieblingsjünger, Johannes. Im Johannesevangelium lesen wir in Kapiltel 19, Versie 26 und 27: "Jesus sah seine Mutter dort stehen und neben ihr den Jünger, den er besonders lieb hatte. Da sagte er zu seiner Mutter: »Frau, er ist jetzt dein Sohn!« Und zu dem Jünger sagte er: »Sie ist jetzt deine Mutter!« Von da an nahm der Jünger sie bei sich auf."

Errichtet 1853 von der Familie Baur auf dem heutigen Hof Müller. Neben dem Kruzifix auf zwei Podesten die Seitenfiguren Maria und Johannes. Das Jahr der Entstehung und die Jahre der Renovierungen waren im alten Stamm auf der Rückseite festgehalten: „1853 / 1875 / 1903 / 1937 / 1953 / 1976“
2007 neu renoviert.

Pflege: Familie Rittler/Müller